Ihr Lieben,
kennt Ihr das, ihr sitzt in einer warmen Nacht zusammen, über euch der sternenklare Himmel und redet über alles Mögliche und plötzlich kommt da dieser Tatendrang und die Lust etwas Neues zu erleben, die Sachen zu packen und einfach mal abhauen von dem tristen grauen Alltag? Denn schließlich ist man jung und wenn nicht jetzt wann dann!
Es war genau ein solcher Abend, als zwischen einem Freund und mir die Idee entstand: Lass mal ein paar Tage verreisen! Als wir um 2:00 Nachts durch die Sparangebote der Deutschen Bahn scrollten, viel uns schnell ein Angebot ins Auge. München - Venedig für 40€, wieso nicht? Nach Venedig wollte ich schon immer mal, und zack waren die Zugtickets gebucht. Auch auf der Suche nach einem billigen (naja zugegebenermaßen in Venedig ist alles etwas teurer) Hostel wurden wir schnell fündig und so ging es ein paar Tage später, für 4 Tage, nach Venedig.
Venedig ist die wohl sagenumwobenste, touristischste, berühmteste und vielleicht für den einen oder anderen auch die schönste Stadt Europas. Die Meinungen über dieses italienische Städtchen könnten unterschiedlicher kaum sein. Der eine liebt sie, der andere hasst sie. Man muss auch ehrlich zugeben, dass sich täglich, Massen von Touristen durch die Gassen und über die Piaazen schlängeln. Auch habe ich großen Respekt vor den wenigen Einheimischen die noch hinter den alten, bröckelten Mauern wohnen und Venedig ihre Heimat nennen. Es muss schon recht beschwerlich sein, seinen Alltag zu meistern wenn man selbst zum Lebensmitteleinkauf entweder ins Boot steigen oder den Touristenströmen folgen muss, die mit ihren ständigen "Ahh" und Ohh"´s einen ganz schön nerven können. (Mir ist sehr wohl bewusst, dass auch ich ein Teil von dieser "Ahh" und "Ohh" Gesellschaft bin.)
Trotzdem habe ich mich in dieses Städtchen sofort verliebt. Man verlässt das Bahnhofsgebäude nach einer Anstrengenden Fahrt und fühlt sich als wäre man in einer anderen Welt, denn der erste Blick fällt auf den imposanten Kanal Grande. Venedig liegt exakt so vor einem, wie man es aus all den Filmen und Romanen kennt. Alte Häuserfassaden, ein Labyrinth aus Gässchen, Brücken die sich über die Kanäle legen, und hinter der einen oder anderen Häuserecke lernt man auch das echte Venedig kennen. Vor allem am Abend wenn all die Tagestouristen mit ihren Selfiesticks wieder zurück aufs Festland sind, hat die Stadt einen ganz besonderen Charme. Die nachgemachten Karnevalmasken und all der andere Kitsch sind verschwunden, die Gassen fast Menschenleer und auf den Plätzen versammeln sich vor allem junge Menschen, Studenten, um das Leben zu genießen. Entweder man holt sich auch ein kühles Bier und gesellt sich zu einer Gruppe Italiener oder man setzt sich irgendwo an das dunkle Wasser eines Kanals auf dem sich die Lichter spiegeln.
Venedig hat so viel mehr zu bieten als den Markusdom und Doggenpalast, neben kleinen, super netten Geschäften gibt es hier auch wunderschöne Museen, schöne Parks und die Stadt verbreitet einfach eine wunderbare Atmosphäre.
Schon bei unserem morgendlichen Café , den wir jeden Tag ein einem kleinen Cafe direkt neben unserem Hostel schlürften, genoss ich es sehr, die wenigen Italiener zu beobachten die an uns vorüber huschten während wir uns unser Brioch schmecken ließen. Die frühen Morgenstunden und die Abendstunden sind jene Zeit die ich am meisten genossen habe. Und jedem der noch nicht in Venedig war, kann ich nur empfehlen: schau es dir selber an und entscheide dann was du von der sagenumwobenen Insel hältst.
Love
Christina